Miriam (Ende 40, Zahnarzthelferin bei Ladies in Gehlberg. Am ersten Tag war ich definitiv krass nervös, einem komplett Unbekannten einen Text von mir zu verfassen. Die ersten paar Gesprächsdetails blieben infolge dessen beinahe mäßig aktiv, hingegen allmählich entwickelte sich eine offene Gesprächskultur.

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Besonders unübersehbar berauschend ist wohl, dass ich unverzüglich durch das Messaging die Chance ergriff, den virtuellen Flirtpartner echt besser zu durchblicken, ohne mich dadurch gleich eingeschüchtert zu empfinden. Direkt nach nur wenigen Augenblicken hatten der andere und ich dann so viele gleichgesinnte Ideen, dass die gefühlvollen Botschaften immer provokanter wurden und reizten. Es machte echt Freude, zuzusehen, wie sich komplett aus vorsichtigem bla bla intensive Gespräche entwickelten.

Mit der Zeit wünschte ich mir, dass alles schneller geht, binnen weniger Stunden private Nachrichten zu erwerben oder schnell selbstständig eine Reaktion zu formulieren. Wie überraschend, es war so, als würde ich nun einem Klassenkameraden von früher einen kleinen Text schreiben, den ich fraglos jetzt jahrzehntelang kontaktiere, selbst unter der Bedingung, dass wir uns in der greifbaren Welt eher unwahrscheinlich eine kleine Unterhaltung gehabt haben. Diese bedeutsame Stimmung, einen Buddy nach einer kurzen Phase immer konkreter zu verstehen, war schlicht unvergleichlich stimulierend. Ladies in Gehlberg.