Vivien (Jahrgang 96, Chemielaborantin bei Ladies in Hattgenstein. Zu Beginn meiner Schritte war ich offensichtlich überaus gespannt, einem derartigen rein unbestimmten Typen eine Botschaft zu senden. Die ersten paar Texte blieben im Zuge dessen primär zurückweichend, doch über die kommenden Nachrichten hinweg bildete sich ein natürlicher Redestrom.

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Besonders unübersehbar schön war einfach, dass ich gerade jetzt durch den Austausch von Texten eine Möglichkeit hatte, meinen Chatpartner merklich besser zu studieren, ohne mich dadurch im ersten Moment eingeschüchtert zu erleben und zu spüren. Rasch nach einer Handvoll Stunden hatten wir beide sofort so viele Übereinstimmungen, dass die ehrlichen Offenbarungen mich immer mehr berührten. Es war lebendig und fesselnd, die Bedeutung zu erfassen, wie sich cool aus einem lockeren Herantasten bereichernde Gespräche entwickelten.

Früher oder später war ich ständig in Gedanken bei der Sache, schon am Abend Mails zugesandt zu bekommen oder einfach ganz allein mich zu artikulieren. Zu meiner Überraschung war es so, als würde ich jetzt einem Lieblingsmenschen einen Beitrag schreiben, den ich fraglos schon jetzt eine immense Zeit regelmäßig sehe, obschon wir uns im realen Leben absolut nie einen kurzen Austausch gemacht haben. Dieses einprägsame Empfinden, einen Klassenkameraden von früher nach wenigen Momenten besser zu beleuchten, ist letztlich außergewöhnlich bewegend. Ladies in Hattgenstein.