Hilda (Jg. 81, Grafik-Designerin bei Ladies in Helse. Zu Beginn des Experiments war ich zu meinem Erstaunen ultra gespannt nervös, diesem genannten ganz und gar distanzierten Typen etwas Schriftliches zu formulieren. Unsere ersten bedeutenden Wortwechsel erschienen in diesem Zusammenhang vor allem vermeidend, allerdings mit zunehmendem Austausch zeigte sich eine fließende Kommunikation.

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Besonders auffallend kraftvoll war tatsächlich, dass ich danach im Kontext der Nachrichten eine besondere Chance hatte, meinen Datepartner besser, als gedacht kennenzulernen, ohne mich rasch sehr gefordert bewusst zu erleben. Kaum nach der halben Woche hatten wir augenblicklich so ähnliche Hobbys, dass die versendeten Mitteilungen immer mutiger wurden. Es brachte mich aus der Reserve, mit hineinzudenken, wie sich direkt aus einem unverbindlichen Austausch vertiefende Unterhaltungen entwickelten.

In kürzerer Zeit als gedacht wurde ich immer unruhiger, im Laufe des Tages eine schnell verfasste Nachricht zu empfangen oder auch im Alleinschritt eine Zeile zu formulieren. Im Ergebnis war es so, als würde ich ab dem nächsten Moment einem engen Verwandten eine Antwort schreiben, den ich voll und ganz schon jetzt eine halbe Generation kenne, obschon wir uns tatsächlich nie im Leben eine kurze Konversation geführt haben. Dieses überragende Empfinden, einen Kollegen aus der Schule nach dem ersten Kontaktpunkt immer detaillierter nachvollziehen zu können, ist letztlich ungeheuer abenteuerlich. Ladies in Helse.