Josephina (Jahrgang 94, Pole-Tänzerin bei Ladies in Martinsrieth. Es war fraglos vollkommen neu für mich, über Alltagsthemen zu scherzen, die ich zurzeit im realen Leben fast gar nicht kundtue. Bei den ersten Begegnungen hätte ich womöglich nie geahnt, dass ich mit einem Verehrer, den ich jetzt echt ausschließlichvom Gerät in Verbindung stand, so aufgeschlossen und direkt sein sollte.

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Dennoch gerade durch den Schreibkontakt entwickelte sich ein unerschütterliches Vertrauen, das mir half, gezielt vorzugehen, meine Geschichte zu teilen. Der Auslöser lag in jugendfreien ironischen Anspielungen, doch selbst ich verstand schlagartig, da auch mein Herzenspartner nicht annähernd nur äußerst sympathisch war, sondern charmant mit viel Geduld agierte. Wir tauschten Perspektiven über unsere geheimsten Fantasien und gemeinsamen Träume gestalterisch aus, und ich fühlte mich dabei krass frei.

Seine Anmerkungen waren nicht bloß ansprechend, sondern halfen mir zudem, seine Zuneigung besser als Geschenk zu betrachten. Es war sicher lustvoll und fast schon bewusst auch delikat, intime Gedanken mit einem charmanten Schwarm zu teilen und zu genießen, der keinerlei Vorurteile hatte. Vor vielen Jahren hätte ich nicht im Traum in Erwägung gezogen, dass sogar ich in einer Messenger-App so völlig ehrlich sein möchte – und das fühlte sich sehr faszinierend gut an. Ladies in Martinsrieth.